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August bis September 2003

Montag, 25. August 2003, Vormittag 

Heute ist mein erster Urlaubstag. In der Firmenkantine gibt´s heute Currywurst mit Pommes, darum bin ich zum Mittagessen und einem anschließenden Spielchen mit dem besten Chef von allen und den Kollegen verabredet; ansonsten werde ich alles ganz locker angehen lassen.

Als ich aufstehe und die Deckenlampe anschalte, macht es *zischschschplopp*, gibt einen kleinen Funken und die Birne ist kaputt.

Ein Birne ist zum Glück schnell ausgewechselt. Ich hole mit schnell eine aus der Abstellkammer ... links im Regal, da waren doch ... nein, da nicht ... leider habe ich keine Birne mehr mit passendem breiten Gewinde.

Macht nix: Ich kann ja nachher eine kaufen.

Mit meinem Frühstückskaffe sitze ich kurz darauf vor dem PC und will mir ein Exposé ausdrucken. Der Drucker zeigt sich völlig unwillig.

Nach mehreren vergeblichen Versuchen erinnere ich mich daran, dass man in solchen Fällen immer mal hinten an den Kabeln rütteln soll. "Hinten an den Kabeln rütteln" ist nicht so einfach, weil meine ganze Elektronik mit einem schweren Schreibtisch in einem recht engen Raum so verwachsen ist wie der rüsseltragende Pilot des ersten fremden Raumschiffs in "Alien" mit seinem langen Rohrliegesesseldingsbums.

Aber schließlich ist der Schreibtisch doch von der Wand gerückt (ich habe mich sogar rechtzeitig daran erinnert, dass der Monitor zur Hälfte auf dem Schreibtisch und zu Hälfte auf einem Regalbrett steht und sich vor Bewegen des Schreibtisches für eins von beiden entscheiden muss).

Wo Menschen nicht hinkommen, kommen Katzen hin: Das Druckerkabel ist zu Hälfte durchgefressen und aus den ins Nichts ragenden Drähten sind natürlich die ganzen Bits rausgepurzelt, die ich vorhin ausdrucken wollte.

Macht nix: Ich kann ja nachher ein neues kaufen.

Inzwischen ist es so spät, dass ich mich zu Pommes und Spielchen auf den Weg nach München machen sollte.

Die Schwäbische Bimmelbahn, mit der ich erst bis Augsburg Hauptbahnhof fahre, fährt fünf Minuten lang zügig zwischen den Raps- und Maisfeldern hindurch, hält dann irgendwo im Niemandsland zwischen Augsburg-Messe und Morellstraße an und bleibt da fast eine Stunde lang stehen. Wegen einer Betriebsstörung.

Ich überlege mir schon, wie ich später von meinem Urlaub erzähle:

"Na, Herr Bartschat, was haben Sie denn im Urlaub gemacht?"

"Eine längere Bahnreise".

"Und wohin sind Sie gefahren?"

"Fast bis zum Hauptbahnhof."

Natürlich ist die nächste Fahrtmöglichkeit von Augsburg nach München längst weg. Natürlich hat die übernächste dann noch mal dreißig Minuten Verspätung. Natürlich gibt´s längst keine Pommes mehr, als ich endlich in der Firmenkantine ankomme.

Aber unser Spielchen kriegen wir noch hin.


Montag, 25. August 2003, Nachmittag

Wieder daheim, schwinge ich mich ins Bäromobil, um im Marktkauf eine Glühbirne mit breitem Gewinde und ein Druckerkabel („Genau so eins wie dieses hier, aber nicht ganz so angefressen“) zu kaufen.

Der Kauf gelingt völlig problemlos und ich fahre entspannt nach Hause zurück. Ich hätte es besser wissen müssen.

Die Glühbirne lässt sich nicht in das Gewinde schrauben.

Ich hole eine Taschenlampe, sehe mir das Innere der Deckenlampe näher an und stelle fest, dass die Birnenfassung verkohlt und bröckelig ist und sich langsam in Staub auflöst.

Macht nix: Ich kann ja im Baumarkt eine neue kaufen.

Der einzige Baumarkt, den ich kenne, hat inzwischen zu gemacht. Vermutlich aus Verzweiflung nach meinen Einkaufsversuchen anlässlich der Renovierung meiner Küche im vergangenen Jahr.

Ich finde einen anderen Baumarkt, finde dort auch einen Verkäufer und bestelle eine Birnenfassung mit breitem Gewinde. Nach einem kurzen Austausch von „So was gibt´s nicht“ und „Denken Sie, dass meine Birnen durch einen Antischwerkraftgenerator in den Lampen gehalten werden?“ erfahre ich, dass das Ding, das ich brauche, nicht Birnenfassung sondern Lampenfassung heißt.

Jetzt kommt der richtig schwere Teil: Ich muss nämlich die Frage „Was für eine?“ beantworten. Das hasse ich wie die Pest! Ich hasse es!!! Natürlich hilft mir das nichts. Es gibt nun mal ungefähr zwei Dutzend völlig unterschiedlicher Lampenfassungen und nur eine davon wird zu meiner Lampe passen.

Unverrichteter Dinge fahre ich heim; morgen werde ich meine Lampenfassung ausbauen und mit ihr zum Baumarkt zurück kehren – falls er dann noch da ist.

Jetzt will ich aber noch schnell das Druckerkabel anbringen, damit ich mein Exposé endlich ausdrucken kann.

Das Druckerkabel passt perfekt, die Schräubchen lassen sich problemlos festdrehen.

Nur drucken kann ich nicht. Mein PC meint, er habe keinen Drucker.

Zum Glück ist es inzwischen dunkel geworden: Da kann ich zumindest nicht mehr sehen, dass ich nicht drucken kann.


Dienstag, 26. August 2003


Meine Deckenlampe, vor Jahren von meiner Frau - einer Frau von Geschmack und Kultur ergänzt durch handwerkliches Geschick - gekauft, ist eine etwas altertümlich wirkende Ziehlampe. Die meisten Ziehlampen haben so ein Kästchen, ich dessen Innerem sich das Kabel auf- und abrollt. Nicht so meine: Sie hat einen sichtbaren Flaschenzug, durch den die Lampe und ein Gegengewicht im Gleichgewicht gehalten werden.

Zu so einem Flaschenzug gehören eine Menge Kabel und einige Umlenkrollen. Das wollen wir im Gedächtnis halten, wenn es mir auch wohl nicht gelingen wird, die beeindruckende Konstruktion der Aufhängung angemessen und verständlich zu beschreiben. Genau genommen versuche ich sie grade wieder zu vergessen, obwohl sich mich in meinen Träumen noch eine Weile verfolgen wird.

Ich schalte also zunächst die Sicherung aus (an der selben Sicherung hängt auch mein Videorecorder, wodurch ich nichtsahnend einen Nebenkriegsschauplatz in der ewigen Auseinandersetzung Das Universum Vs. Gustav eröffne , aber ich will den Ereignissen nicht vorgreifen), baue eine Stehlampe, die mit einem Verlängerungskabel im Nebenzimmer eingesteckt ist, auf, stecke mir einen dieser kleinen Schraubenzieher mit einem Lämpchen drin (ich glaube, die heißen „Phasenprüfer“, ich habe aber nicht die leiseste Ahnung, was das heißen soll) in die Tasche, steige auf einen Stuhl und mache mich daran, die Lampenfassung auszubauen.

Der Lampenschirm lässt sich leicht abnehmen und auf den Tisch legen. Dadurch übernimmt das Gegengewicht die Kontrolle, saust nach unten und die Lampenfassung steigt vor meinen Augen bis zur Decke auf. Ich hebe das Gegengewicht wieder nach oben, halte es mit einer Hand fest, in der anderen halte die Lampenfassung. Schrauben sind keine zu sehen, also vermisse ich auch noch keine dritte Hand für den Phasenprüfer.

Irgendwo im Inneren der Lampenfassung muss es ein Dingsda geben, in dem die stromführenden Drähte Kontakt mit dem Metall haben. Also muss man die Lampenfassung aufschrauben können. Dem steht entgegen, dass das Kabel auf den letzen Zentimetern dicht mit Isolierband umwickelt ist, wodurch man die Stelle, in der das Kabel in die Fassung eintritt, nicht so recht sehen kann.

Zum Glück habe ich ein scharfes Bastelmesser (es gibt auch einen Grund, weshalb ausgerechnet ich ein Bastelmesser besitze, aber das ist wirklich eine ganz andere Geschichte). Jedenfalls hole ich das Messer, hole anschließend die Lampenfassung wieder herunter (das Gegengewicht ist ja immer noch im Dienst) und mache mich daran, vorsichtig das Isolierband abzuschneiden. Jetzt könnte ich eine dritte Hand gebrauchen.

Aber ich kann das Gegengewicht auf dem rechten Ellbogen balancieren, wenn ich mich ein bisschen über den Stuhl hinauslehne und habe dann beide Hände frei, um am Isolierband zu schneiden. Es lässt sich nicht so richtig ablösen, weil es zu fest am Stoffbezug des Kabels klebt, aber schließlich habe ich Isolierband und Stoffbezug gemeinsam abschabt und nur noch ein Kabel mit Plastikhülle vor mir.

Inzwischen sind meine Arme lahm, die Knie tun weh, aber vielleicht sind es ja nur noch Sekunden, bis ich die Lampenfassung gelöst habe und dann kann ich mich entspannen. Also mache ich mit zusammengebissenen Zähnen weiter.

Auf der Oberseite der Lampenfassung kann man eine Mutter abschrauben und am Kabel entlang nach oben schieben, dann kann man noch irgend eine Unterlegscheibe hinterher schieben. Aber an die Stelle, an der die Drähte in der Fassung festgeschraubt oder geklemmt sind, kommt man trotzdem nicht heran. Und ich sehe nirgendwo mehr eine Schraube oder sonst irgend etwas, wo ich weiter machen könnte.

Na, dann schneide ich eben das Kabel kurz über der Fassung ab. Irgendwie muss die Sache ja weiter gehen und ein Zentimeter Kabel mehr oder weniger wird letztlich keinen großen Unterschied machen.

Kurz entschlossen schneide ich mit meinem Bastelmesser das Kabel durch. Das geht viel leichter, als das Abkratzen des Isolierbandes. Vor allem viel leichter, als ich erwartet habe. Das ist genau der Augenblick, auf den das Universum die ganze Zeit gewartet hat.


Dienstag, 26. August 2003 - Fortsetzung


Für eine kurzen Moment komme ich etwas aus dem Gleichgewicht. Das Gegengewicht fällt von meinem Ellbogen und bewegt sich nach unten.

*wirrrrrrrrr* machen die Umlenkrollen, während sich das Kabel abwickelt und die Restkonstruktion der Lampe sich auf den Weg zum Fußboden macht, schneller, als man diesen Satz lesen kann, schneller, als ein Mensch reagieren ...

... doch diesmal hat das Universum einen Fehler gemacht. Die Schraube und die Scheibe, die noch am Kabel hängen, bremsen es an der erstem Umlenkrolle ab und ich habe Zeit genug, zuzugreifen und das Gegengewicht wieder fest zu halten.

Dabei fällt die frei gewordenen Lampenfassung auf den Boden und öffnet sich sauber in drei Teile, von denen einer der ist, in dem die Drähte festgeschraubt sind.

Immerhin besitze ich jetzt eine Lampenfassung, die ich als Muster nehmen kann, um mir eine neue zu kaufen.

Während ich mir die drei Teile der Fassung ansehe und zu verstehen beginne, wo ich hätte drehen müssen, um in fünf Sekunden zu erledigen, womit ich mich jetzt insgesamt über eine Stunde beschäftigt habe, erforschen die Katzen das Gegengewicht, das auf dem Tisch liegt. Das Gegengewicht ist auch sehr leicht zu öffnen. Ungefähr zwei Millionen Schrotkugeln verteilen sich über Tisch und Fußboden.

Für heute habe ich genug von der Lampensituation. Ich gehe auf ein Spielchen in die COW, treffe mich dort mit Igor und Zanki und wir verabreden uns zu einem Live-Spielchen bei Igor daheim.

Auf dem Weg fahre ich noch eben im Baumarkt vorbei. Natürlich gibt es keine Lampenfassung, die auch nur annähernd so ähnlich aussieht wie meine. Also kaufe ich irgend eine; Hauptsache, man kann erst mal Drähte hineinstecken und eine Birne einschrauben.

Nach einem schönen Nachmittag in angenehmer Gesellschaft fahre ich gegen Abend wieder heim und denke, dass das Leben doch, von Kleinigkeiten abgesehen, sehr angenehm ist und dass ich am nächsten Tag wohl nur noch ein paar Handgriffe brauchen werde, bis ich wieder Licht habe. Und dann noch ein paar hundert Handgriffe, bis die Schrotkugeln wieder im Gegengewicht sind. Alles halb so schlimm, so lange kein neues Problem dazu kommt.

Das Bäromobil macht laut *TWÄNG-da-da-da-da-da* und der ganze Wagen beginnt zu vibrieren. Ich fahre bei der nächsten Gelegenheit von der B17 herunter und halte unter einer Laterne an, um mir anzusehen, was da wohl passiert ist.

Auf der rechten Seite hat sich eine Leiste unbekannter Funktion gelöst und ragt im rechten Winkel vom Bäromobil weg. Das ganze Auto erinnert jetzt etwas an einen Einbaum mit Ausleger, wie er auf einigen Südseeinseln im Gebrauch ist.

Durch den Fahrtwind beginnt diese Leiste dann wohl zu vibrieren und überträgt das auf den ganzen Wagen. Meine Versuche,die Leiste mit der Hand zurück zu biegen und wieder fest zu klemmen, scheitern. Zumindest kann ich sie so weit zurück biegen, dass sie nur noch schräg vom Bäromobil weg ragt – und bei Geschwindigkeiten unter 40 km/h vibriert sie auch noch nicht.

Ich komme heil nach Hause.

Ich habe noch eine halbe Flasche Bärwurz im Schrank. Morgen werde ich als erstes eine ganze neue kaufen.


Ich bin das Universum.
Ich bin immer da.
Ich sehe alles, was du tust.
Und ich bin dir immer einen Schritt voraus.

Mittwoch, 27. August 2003, später Vormittag

Heute ist der Tag meiner Gegenoffensive. Das Universum hat mich zwar mit seinem überraschenden Schlag am Montag nach einer längeren Feuerpause weit zurück getrieben, aber jetzt habe ich mein Truppen ... na ja: habe ich [u]mich[/u] gesammelt und werde verlorenen Boden zurück gewinnen.

Ich schlafe lange: Der Bärwurz hat ein schützendes Polster zwischen mir und dem Universum geschaffen, das nicht einmal die Weckversuche zweier hungriger Kater durchdringen können.

Ich rufe die Autowerkstatt an und bekomme tatsächlich einen Termin für heute Nachmittag.

Dann frühstücke ich in aller Ruhe und gönne mir zunächst ein Spielchen in der COW.

Ich setze die Katzen vor die Tür, beseitige ungestört das Chaos im Wohnzimmer. Ich besitze eine kleine Holzkiste mit Pfennigstücken, die früher als Einsatz beim Pokern dienten. Nun habe ich schon fast zwanzig Jahre nicht mehr gepokert, aber die Pfennige habe ich immer noch. Jetzt führe ich sie einer neuen Verwendung zu und sie werden zum Inhalt des Lampen-Gegengewichts umgeschult. Wenn die mal rausfallen, rollen sie wenigstens nicht durch die ganze Wohnung.

Jetzt kommt der elektrische Teil. Gibt es nicht doch noch irgend etwas anderes, dass ich vorher schnell erledigen kann? Die Rentenlücke schließen? Die Nahostkrise beenden?

Natürlich weiß ich, dass ich mich in Wirklichkeit nur vor dem Teil drücken will, der mir besonders rätselhaft und unheimlich erscheint. Aber irgend wann muss ich´s ja doch machen. Wer, wenn nicht ich! Wann, wenn nicht jetzt! Hmmm ... morgen, zum Beispiel?

Ach ja, ich muss ja das Bäromobil noch zur Werkstatt bringen. Aber erst nachmittags um fünf, und jetzt ist es grade mal halb drei.

Ein Versuch wird nicht schaden. Ich baue mir eine Konstruktion aus einem umgedrehten Wäschekorb, einem Pappkarton und mehreren Spieleschachteln auf den Tisch, auf die ich das Gegengewicht, den Phasenprüfer, die Bestandteile der neuen Lampenfassung und eine Birne lege. Alles in bequemer Griffhöhe für mich, wenn ich auf dem Stuhl stehe – und außerdem wird dadurch später das eingehängte Gegengewicht daran gehindert, nach unten zu sausen.

In der Theorie.


Ich bin das Universum.
Wohin du auch schaust: Ich stehe hinter dir.
Wohin du auch gehst: Ich bin schon da.
Was du auch erwartetst ...
 
Mittwoch, 27. August 2003, Nachmittag und Abend

Die Floskel „zu schön, um wahr zu sein“ geistert durch meinen Kopf, als ich auf den Stuhl steige. Aber ich werde besonders vorsichtig sein. Ich werde zwei Mal hinschauen und zwei Mal nachdenken, ehe ich einen Handgriff mache.

Ich fädele das Kabel durch die Umlenkrolle am Gegengewicht, schiebe es oben an der Decke um die zweite Umlenkrolle (was nicht ganz einfach ist, denn man kann es nicht so recht lenken, wenn das Ende des Kabels nicht mehr zu sehen ist) und habe schließlich die Flaschenzug-Konstruktion rudimentär wieder hergestellt.

Das Gegengewicht liegt oben auf dem Kisten-und-Schachtel-Türmchen. Es liegt auf der Seite: Für ein hängendes Gegenwicht eine ungewohnte Position. Es macht leise *klick* und die Umlenkrolle am Gegengewicht fällt ab. Ich sehe sie mir näher an: Sie ist nur durch eine einfache Steckverbindung mit dem Gegengewicht verbunden; hängt das Gegengewicht unter der Rolle, ist die Verbindung stabil. Das heißt, dass ich mir den größten Teil der gestrigen Arbeit in Verbindung mit dem eigenwilligen Gegengewicht hätte sparen können, da ich das Gewicht mit einen Handgriff hätte vom Kabel nehmen können.

Auch mein Türmchen hätte ich nicht bauen müssen, da sich das Gegenwicht problemlos als letztes einhängen lässt, nachdem ich meine Schraubarbeiten bequem im Sitzen erledigt habe.

Aber jetzt stehe ich einmal auf dem Stuhl und da bleibe ich auch!

Inzwischen habe ich eine recht präzise Vorstellung davon, in welcher Reihenfolge die Teile der Lampenfassung mit dem Kabel verbunden werden müssen; ich habe die beiden Strom führenden Drähte und ich habe das Teil, in das man die beiden Drähte schiebt und anschließend mit kleinen Schräubchen fest klemmt.

Die Frage ist nur: welches Drähtchen kommt in welches Loch? Es gibt zwar neben jedem Loch ein kleines Symbol, aber wie ich von einem Symbol auf einen Draht schließen kann, weiß ich nicht.

Vielleicht ist das ja egal. Anderseits: 2 Drähte, 2 Löcher: Mit 50%iger Wahrscheinlichkeit erwische ich die richtige Kombination. Und mit 50%iger die falsche.

Nein, die Chancen sind doch besser: Sie stehen 2:3 für mich, denn auch die Variante „egal“ würde ja funktionieren.

Was kann schlimmstenfalls passieren? Ein Kurzschluss und die Lampe brennt nicht mehr. Das tut sie jetzt auch nicht. Also: Was soll´s!

Ich schiebe die Drähte in einer beliebigen Kombination in die Löcher, schraube alles fest, hänge auch noch den Lampenschirm ein, drehe eine Birne herein, hänge das Gegengewicht senkrecht, steige vom Stuhl, gehe zum Sicherungskasten, lege den Schalter bei der Sicherung wieder um und mir geht ein Licht auf.

Perfekt!

Und noch Zeit genug, den Wagen zur Werkstatt zu bringen.

Das Leistenproblem ist in kaum 10 Minuten behoben: Es gibt da irgendwelche kleinen Klemmen aus Metall ... egal!

Ich fahre heim. Jetzt muss ich nur noch die Druckerkabelsituation klären; es geht eindeutig aufwärts.

Babsi ruft mich an und bittet mich, ihr „Buffy“ aufzunehmen, da sie heute Abend nicht zu Hause ist. Ich schalte den Fernseher und den Videorecorder ein ...

... und stellte fest, dass der Videorecorder alle seine gespeicherten Programme verloren hat.

Ich suche mir die Bedienungsanleitung heraus und versuche, zumindest PRO7 wieder zu programmieren. Egal, was in der Bedienungsanleitung steht: Die Funktion „Sendersuchlauf“ lässt sich nicht aktivieren.

Es wird Viertel nach acht, Buffy beginnt. Die Programmierung funktioniert (wenn auch unter keinen Umständen irgend ein Bild auf den Fernseher zu bringen ist), also programmiere ich „Buffy“ sozusagen blind und harre dessen, was ich am nächsten Tag auf der Kassette finden werde.


Ich bin das Universum.
Besitzt du etwas Wertvolles? Eines Tages werde ich es vor deinen Augen zerstören.
Liebst du einen Menschen? Eines Tages nehme ich ihn dir weg.
Hängst du an deinem Leben? Eines Tages ...

Donnerstag, 28. August 2003

Die Videorecorder-Situation bleibt rätselhaft. Oder besser: Sie [u]wird[/u] erst richtig rätselhaft.

Der Recorder hat „Buffy“ tatsächlich aufgezeichnet, aber nur in schwarz/weiß. Mehrere Experimente ergeben, dass ich eine Aufnahme programmieren kann, die dann auch tatsächlich gemacht wird und die ich mir in schwarz/weiß ansehen kann, aber ich kann über den Fernseher nicht gleichzeitig den Kanal des Videorecorders sehen.

Vielleicht liegt´s ja gar nicht am Recorder, sondern an der Verbindung von Recorder und Fernseher. Ich rücke die ganze Konstruktion so herum, dass ich an die Rückseite kann. Da gibt´s jede Menge Kabel, die kreuz und quer zwischen Antennenbuchse, DVD-Spieler, Videorecorder und Fernseher herumlaufen. Ich rüttele mal an allen, um zu sehen, ob sie fest sitzen.

Verstehen tue ich nichts davon: Zwei Herren von Mediamarkt haben im Frühjahr ungefähr zwei Stunden und eine Menge Flüche gebraucht, um diese Konstruktion zu erschaffen. Damals war nämlich mein alter Fernseher ... aber das ist eine andere Geschichte.

Ich setze mich mit den Bedienungsanleitungen für den Videorecorder und den Fernseher, dazu mit einer großen Kanne Tee und meinen Pfeife aufs Sofa und versuche herauszufinden, wie man beim Fernseher den Kanal für den Videorecorder einstellt.

Ich krieg´s nicht raus. Anscheinend muss man entweder alles zugleich neu einstellen oder gar nichts.

Ich gehe zu meinem Drucker zurück, löse das Verbindungskabel noch mal und mache es in aller Ruhe und Gründlichkeit neu fest. Ich kann immer noch nicht drucken.

Vielleicht habe ich ja ein neues defektes Kabel gekauft. Dann hole ich halt noch eins.

Inzwischen habe ich durch die ganze Fummelei an meiner heimischen Elektrik das Wäschewaschen vernachlässigt. Also schmeiße ich schnell eine Ladung Unterwäsche in die Maschine, schwinge mich ins Bäromobil und fahre los, ein neues Druckerkabel zu kaufen. Unterwegs komme ich an einer Tierhandlung vorbei, erinnere mich, dass die Flohhalsbänder meiner Katzen schon über drei Monate alt sind, und kaufe ihnen zwei neue (womit ich einen weiteren Nebenkriegsschauplatz eröffne – aber dazu später).

Als ich nach Hause komme, ist meine Küche ein Binnensee mittlerer Größe: Die Waschmaschine ist ausgelaufen.

Ich nehme mir Eimer und Lappen und wische die ganze Bescherung auf. Ich kann mich daran erinnern, dabei etwas vor mich hin gemurmelt zu haben, weiß aber nicht mehr, was.

Als die Küche wieder trocken ist, versuche ich, die Waschmaschine nach vorne zu ziehen: Sie steht unter einer durchgehenden Arbeitsplatte und man kann nicht auf ihre Rückseite sehen. Vielleicht ist ja nur ein Schlauch lose, den ich selbst wieder fest machen kann.

Aber die Waschmaschine ist zu schwer für mich; ich kann sie auch von vorne nicht richtig greifen. Nach fast einer Stunde gebe ich auf.

Ich setze mich ins Wohnzimmer und atme ruhig durch.

Was auch immer das Universum unternimmt: Ich werde damit fertig werden.

Sicher nicht heute.

Wahrscheinlich nicht morgen.

Vielleicht nicht einmal in diesem Urlaub.

Aber eines Tages ...


Ich bin das Universum.
Ich mache meine Termine selbst.
Egal, wie geschickt du argumentierst.

Freitag, 29. August 2003

Ich schlafe so lange wie möglich. Im Schlaf nehme ich nicht wahr, was um mich herum geschieht, und wenn ich etwas nicht wahr nehme, ist das so, als ob es nicht existiert.

Aber irgend wann fängt der Tag doch an. Es kommt der Moment, an dem ich fertig angezogen am Schnittpunkt von Waschmaschine, Drucker und Videorecorder stehe und mich entscheiden muss, an welcher Stelle ich jetzt weiter mache.

Es klingelt an der Wohnungstür und draußen steht eine ältere Dame, die mir erklärt, sie sei die Mutter meines Nachbarn Herrn K., die seine Wohnung hüte, während er beruflich länger im Ausland weile, und sie hätte da ein Problem.

Ich entnehme diesen Worten zunächst, dass ich einen Nachbarn namens K. habe. Obwohl ich auf dem Dorf lebe, tue ich das doch in einer größeren Wohnanlage, in der man sich, wie sich das für solche Wohnanlagen gehört, kaum gegenseitig kennt. Das gibt dem Dörfchen ein wohltuenden großstädtisches Flair.

Jetzt wird sie mir, denke ich, gleich erzählen, sie frage sich, wie wohl das ganze Wasser in die Küche ihres Sohnes komme.

Aber davon ist keine Rede: Im Briefkasten lag ein Zettel der Hausverwaltung, dass alle Mieter am Montag morgen um 7.00 h ihre Keller aufsperren sollen. Frau K. weiß nur nicht, wo der Keller ihres Sohnes ist und fragt mich, ob ich ihr weiter helfen kann.

Da ist sie an den Richtigen geraten! Gustav der Bär, vereidigter Bewahrer nutzlosen Wissen, kennt selbstverständlich das Prinzip, nachdem hier die Wohnungen nummeriert sind und weiß auch, wie die Kellerräume den Wohnungsnummern zuordnet werden: Die Wohnungen sind, jeweils beginnend mit einer neuen ersten Ziffer, in jedem Haus vom Fahrstuhlschacht ausgehend im Uhrzeigersinn durchnummeriert. Wir befinden uns im 7. Haus, also fangen die Wohnungsnummern immer mit einer „7“ an; die Wohnung von Herrn K. ist – vom Fahrstuhlschacht aus gezählt – die vierte, also hat er Wohnung Nummer 74.

Die Kellerräume liegen an verschiedenen Gängen, diejenigen mit derselben Wohnungs-Endziffer pro Gebäude immer am selben Gang. Wir gehen in den Kellergang, an dem die Keller der Wohnungen mit der Endziffer 4 liegen, identifizieren den Keller mit der Nummer 74 und ein Schlüssel vom Bund von Frau K. passt perfekt.

Ich verspüre das nicht ganz angemessene Gefühl, die labyrinthische Struktur des Alltags vollständig unter Kontrolle zu haben.

Ich biete Frau K. an, am Montag den Keller ihres Sohnes aufzuschließen, damit sie nicht so früh anrücken muss, erhalte den Kellerschlüssel, gehe auf dem Rückweg an meinem Briefkasten vorbei und finde ebenfalls die Mitteilung der Hausverwaltung, dass ich meinen Keller öffnen soll.

Beflügelt von diesem Erfolg kommt mir – kaum bin ich wieder in meiner Wohnung – eine Idee: Ich unterbreche meinen Urlaub einfach heute und erkläre, dass dieser Freitag kein Urlaubstag ist, sondern Bestandteil eines Langen Wochenendes. Das bedeutet, dass ich mich drei Tage nicht um meine Geräte kümmern werde; Montag ist immer noch früh genug.

Ich telefoniere mit Babsi, die am Dienstag Abend Zeit hat, mir zu helfen, die Waschmaschine nach vorn zu ziehen; bei der Gelegenheit kann ich ihr dann auch gleich die schwarz/weiße Buffy mitgeben. Besser als nichts.

Mein Blick fällt auf die beiden Packungen mit den Katzen-Flohhalsbändern, die ich gestern angesichts der Waschmaschinen-Situation unbeachtet zur Seite gelegt hatte. Na gut, die lege ich den Katzen noch eben an, dann beginnt mein Wochenende.

IMPET
Reflektierendes-Katzen-
Ungeziefer-Halsband
Für Tiere: Katzen
REFLEKTIEREND

... steht auf den Packungen. Ich betrachte es somit als ausreichend dokumentiert, dass der Inhalt für Katzen ist. Aber gut, dass es noch mal extra da steht: Vielleicht wäre ich sonst auf den Gedanken gekommen, das Ungeziefer-Halsband irgend welchem Ungeziefer umzulegen.

Nach zwei kurzen Kraftproben, bei denen ich mich letztlich – wenn auch leicht verletzt – durchsetzen kann, tragen Inigo und Fezzik neue Halsbänder.

Ich vergesse den Urlaub und beginne, das Wochenende zu genießen.

Aber der Urlaub vergisst mich nicht.


Ich bin das Universum.
Mit einem Gedanken löse ich Katastrophen, Hungersnöte, Kriege aus.
Was ist vor mir das Leben eines Menschen?
Oder das einer Katze?

Samstag, 30. August 2003

Heute ist die Eröffnung des Augsburger Plärrers (außerhalb Schwabens möge man das Wort „Plärrer“ durch „Kirmes“ oder „Jahrmarkt“ ersetzen). Ich bin mit ein paar Freunden verabredet, weil wir uns erst den Eröffnungsumzug ansehen wollen, anschließend einen Frühschoppen machen.

Während mein Kaffee durchläuft, stelle ich den Katzen ihr Futter hin. Im Halbschlaf habe ich es noch als angenehm empfunden, dass sie mir nicht wie üblich auf dem Weg zu Küche laut quängelnd zwischen den Beinen herumgewuselt sind. Jetzt fällt mir schon auf, dass sie nur recht lustlos fressen und sogar einen Rest in den Näpfen übrig lassen.

Aber das kommt hin und wieder vor, wenn sie sich in den Morgenstunden noch irgendein Tier gefangen und verzehrt haben; nur liegen dann meist die nicht essbaren Teile des Opfers in drei Zimmern verteilt.

Ich fahre in die Stadt, treffe mich mit Günther und Toni und wir sehen uns den Umzug an. Falls sich jemand wundert, was wir wohl an einem Umzug zu einer Kirmeseröffnung so interessant finden: Wir kennen viele der Mitwirkenden aus der Living History-Szene persönlich und haben mehrfach selbst am selben Umzug teilgenommen.

Hinterher gibt es einen ausgiebigen Frühschoppen. Bei Aufstehen von der Bank im Bierzelt bleibt meine Uhrkette hängen und reisst durch. Ein Klacks: Mit so was bin ich nicht aus der Ruhe zu bringen.

Beschwipst und – eigentlich die Hauptauswirkung von Schwipsen auf mich – hundemüde bin ich am Nachmittag wieder daheim. Zwei, drei Stündchen Schlaf werden mir nicht schaden und die Katzen wecken mich erfahrungsgemäß ohnehin spätestens um 18.00 h, wenn sie Hunger haben.

Ich schlafe bis 22.00 h durch, ohne von den Katzen an meine Pflicht als maitre d´hotel gemahnt zu werden. Die Katzen liegen nebeneinander auf dem Sofa, verbreiten den Eindruck allgemeinen Desinteresses und scheinen weiter keine Ansprüche zu stellen. Ich stelle ihnen zwei volle Futternäpfe hin. Inigo rührt sich nicht von der Stelle, Fezzik schnüffelt kurz an seinem Napf und legt sich dann wieder neben seine Zwillingsbruder.

Vielleicht ist das Futter ja verdorben. Ich schütte alles in die Toilette, den Inhalt der angebrochenen Dose hinterher, und mache eine neue Dose auf.

Katzenseitig wird nach wie vor kein Interesse bekundet. Vielleicht haben sich beide ja den Magen verdorben; ein Hungertag bringt da bei Mensch und Tier manches in Ordnung (nur dass der Mensch - ich jedenfalls - nicht immer so klug ist, von allein mal einen Hungertag einzulegen).

Ich setze mir einen Kaffee auf. Mit einem schrillen .*dZingggg* erscheint ein Sprung in der Glaskanne der Kaffeemaschine. Aber der Kaffee läuft anstandslos durch und die Kanne scheint auch nicht zu lecken.

Der Kaffee weckt meine Lebensgeister und ich spiele bis zur Morgendämmerung in der COW.

Als ich ins Bett gehe, sage ich in keine bestimmte Richtung: „Wirst du alt, Universum? Eine Uhrkette, eine Glaskanne: Mehr hast du nicht mehr aufzubieten?“

Ich lege mich ins Bett und schlafe bald wieder ein. Ich habe keine Sorgen. Höchstens irgendwo tief in mir den noch nicht zum klaren Gedanken ausformulierten Verdacht, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist.


Sonntag, 31. August 2003


Von dem Enthusiasmus, mit dem Inigo und Fezzik üblicherweise meinen morgendlichen Weg zur Küche aktiv mitgestalten, gibt es auch heute keine Spur.

Lustlos werfen beide einen Blick auf ihre gefüllten Futternäpfe, aber auch nur, nachdem ich jeden einzeln und persönlich darauf hingewiesen habe.

Jetzt kommt mir zum ersten Mal der Gedanke, dass es eine Beziehung zwischen den neuen Halsbändern und der Appetitlosigkeit geben könnte. Kurz entschlossen schneide ich die Halsbänder durch und werfe sie in den Müll.

Ich versuche, die Katzen mit kleinen Leckerchen zum Fressen zu verlocken. Fezzik leckt schließlich eine winzige Menge Streichkäse von meinem Finger, aber das ist auch schon alles.

Ich schließe den Katzenausgang, der in die weite Welt hinausführt, und werde die beiden heute in der Wohnung behalten. Sie zeigen auch wenig Interesse, hinauszugehen. Oder sonst irgend etwas zu tun. Sie trinken nicht, gehen nicht aufs Katzenklo, liegen nur einfach da.

Wenn ich heute ohnehin daheim und in der Nähe der Katzen bleibe, kann ich mich genau so gut auch mit einem der drei technischen Probleme beschäftigen – obwohl heute ja nicht Urlaub, sondern langes Wochenende ist. Ich stelle mir Drucker, Videorecorder und Waschmaschine im Kreis aufgestellt vor und zähle aus: Ene – mene – muh – und – re – pa – riert – wirst – du.

Die Waschmaschine hat gewonnen. Aber ich lasse mir doch nicht von einem blöden Abzählvers vorschreiben, was ich tue, sondern ich nehme den Videorecorder. Das passt am besten, weil ich grade auf dem Sofa neben den Katzen sitze und weil die Bedienungsanleitungen noch auf dem Tisch vor mir liegen. Ich hätte mich so und so für den Videorecorder entschieden, aber mit dem internen Wahlverfahren konnte ich es noch ein bisschen hinaus zögern.

Ich schalte den Videorecorder ein.

Ich schalte den Fernseher ein.

Ich schalte den Fernseher auf den Kanal des Videorecorders ... und empfange ein Farbbild des laufenden Fernsehprogramms über den Recorder.

Nun, es ist nicht wirklich tadellos, sondern ein bisschen verschwommen – aber es ist ohne jeden Zweifel ein Farbbild. Ich lege die Cassette ein, auf der ich „Buffy“ aufgenommen habe: Buffy steht blessiert, aber lebend mit ihren Freunden vor einem großen Loch in der Landschaft. Und alle sind in Farbe. Das verstehe ein Anderer!

Am Verhalten der Katzen ändert sich den ganzen Tag über nichts. Sie sind nicht zum fressen und nicht zum trinken zu bewegen.

Abends trage ich sie ins Schlafzimmer und lege sie nebeneinander aufs Bett, damit sie in der Nacht nicht allein sind. Und ich auch nicht.

Beim Einschlafen frage ich mich – um nicht ununterbrochen „Hoffentlich ist es nichts Ernstes! Hoffentlich ist es nichts Ernstes!“ denken zu müssen – ob ich heute einem bislang unbekannten Naturgesetz auf die Spur gekommen bin: „Elektrische Geräte reparieren sich von allein, wenn man eine Weile lang nicht an ihnen herumfummelt.“ Wird mein Drucker morgen wieder drucken, weil ich mich heute den ganzen Tag nicht mit ihm beschäftigt habe? Wird sich meine Waschmaschine von selbst abdichten?

Wenn ich gewusst hätte, was ich erst am Dienstag Abend wissen werde, hätte ich mir wohl ganz andere Fragen gestellt.


Montag, 1. September 2003, Vormittag


Ich schlafe unruhig in dieser Nacht, wache immer wieder auf, überzeuge mich, dass die Katzen noch leben. Beide haben sich eng an mich gekuschelt, stupsen mit ihren kühlen Nasen an meine Hand, wenn ich im Dunkeln vorsichtig nach ihnen taste.

Ich bin früh auf, noch während der Kaffee die Maschine in die Kanne mit dem Sprung (das hätte Danny Kaye erst mal verwirrt, wenn zum Becher mit dem Fächer, dem Kelch mit dem Elch und dem Pokal mit dem Portal noch die Kanne mit dem Sprung gekommen wäre!) läuft, hänge ich am Telefon und höre mir den Anrufbeantworter-Text von Dr. B. im nahegelegenen Göggingen an.

Aber schon um 8.00 h ist seine Helferin zu erreichen und ich bekomme einen Termin gleich um 10.00 h.

Als ich um 9.30 h Anstalten mache, die Katzen in den Transportkorb zu setzen, ist es mit der bisherigen Apathie schlagartig vorbei. Wie zwei meditierende Mönche aus dem Kloster von Shao-Lin, die man einmal zu oft gereizt hat, verwandeln sich Inigo und Fezzik übergangslos in ein verzweifelt kämpfendes, gut aufeinander eingespieltes Paar von Kung-Fu-Zwillingen. Jeden Pfotenbreit Boden auf dem Weg über die Tischplatte bis zum Korb muss ich hart erkämpfen, aber schließlich setze ich mich durch und zu dritt fahren wir erst durch die Mais- und Rapsfelder, dann vorbei am Golfplatz und am Roy Black-Denkmal zur Praxis von Dr. B.

Während er die Katzen untersucht, trage ich meine Ungezieferhalsband-Theorie vor. Dr. B. kennt zwar durchaus einige Fälle, in denen Katzen durch Halsbänder vergiftet wurden, aber nie durch die von mir verwendete Marke.

Allem Anschein handelt es sich wirklich um eine Vergiftung, aber die Ursache ist kaum festzustellen – jedenfalls nicht, so lange die Katzen noch leben. Und so sehr interessiert´s mich wirklich nicht!

Beide bekommen Spritzen, die die Verdauung anregen sollen, denn ihre Därme und Blasen sind prall gefüllt. Eine unmittelbare Gefahr für ihr Leben besteht nicht; sie sind auch inzwischen alt genug, um mehrere Tage ohne Nahrung durchhalten zu können. Den Nachmittag werden sie nach den Spritzen vermutlich veschlafen, sagt Dr. B. Ich soll sie einfach in Ruhe lassen und morgen wieder vorbei bringen; möglichst mit den Halsbändern, damit er sich die Inhaltsstoffe genauer ansehen kann.

Ich fahre mit den Katzen heim, lege sie nebeneinander aufs Sofa. Während der Fahrt hatten sie mich noch ängstlich angestarrt, aber jetzt sind sie innerhalb von ein paar Minuten eingeschlafen.

Da ich hier ohnehin nichts konstruktives tun kann, nutze ich die Gelegenheit, in die Stadt zu fahren und mir eine neuen Glaskanne und eine Uhrkette zu kaufen. Wo bekommt man eine einzelne Glaskanne zu einer Kaffeemaschine? Vielleicht da, wo es auch Kaffeemaschinen gibt?

Ich gehe zu Karstadt, frage einen Verkäufer bei den Haushaltswaren, ob man Glaskannen für Kaffeemaschinen einzeln bekommen kann.

„Was für eine?“ fragt er.


Montag, 1. September 2003, Nachmittag


Ich bin nicht ganz unvorbereitet in die Stadt gefahren: In der Tat habe ich in Erwägung gezogen, dass es verschiedene Modelle von Kaffeemaschinen gibt, die nicht alle die gleiche Glaskanne benötigen. Daher kann ich jetzt einen kleinen Zettel aus der Tasche ziehen und antworten „Krups ProAroma“.

Kurz darauf bin ich im Besitz einer neuen Glaskanne. In der Uhrenabteilung finde ich auch eine neue Uhrkette. Es ist ungewöhnlich, dass mir zwei Dinge, die ich mir vornehme, wirklich unmittelbar nacheinander gelingen.

Aber das ist noch nicht alles: Als ich wieder auf der Straße bin und beschließe, noch ein bisschen durch die Stadt zu bummeln (ursprünglich war ich davon ausgegangen, dass ich mehrere Stunden nach einer Glaskanne suchen und schließlich doch unverrichteter Dinge heimkehren werde), lächelt mir das Schicksal in unverhoffter Weise zu, leert Frau Fortuna ihr Füllhorn des Glückes über mir aus, und das alles in einem Ausmaß, dass die Götter neidisch werden könnten.

 Ich lenke bummelnd meine Schritte durch die Bürgermeister-Fischer-Straße, wo es eine Pommes-Bude mit Pommes nach Holländischer Art gibt, das heißt: Die wissen, was „Matsche“ ist; die müssen nicht erst jemand in den Keller schicken, der eine kleine Plastiktüte mir der Aufschrift „Salatmayonnaise“ holt; nein, sie haben auf der Theke einen Matsche-Spender und sogar zwei verschiedene Arten von Ketchup. Das allein ist für Schwaben schon eine Seltenheit.

Aber heute sehe ich erstmals das Schild:

NEU!
Currywurst

Und tatsächlich: Ich bekomme hier, 600 Kilometer von der alten Heimat entfernt, eine Portion Currywurst mit Pommes und Doppel-Matsche, wie sie sich ein geschundener Bär nach einer Woche Urlaub nicht besser wünschen kann!

So sitze ich kurz darauf an einem der kleinen Tische neben den Straßenbahngleisen und esse in aller Gemütsruhe mein Lieblingsessen. Die Wolkendecke ist aufgerissen und die Sonne scheint auf mich herab (später bin ich nicht mehr ganz sicher, ob das wirklich stimmt, weil es einfach zu gut passt). Die Mädchen flanieren durch die Straßen, allen Unkenrufen der Medien zum Trotz immer noch mit bauchnabelfreien Tops. Ich genieße mein Essen und den Anblick der Mädchen.

Auf einmal wird mir klar, dass jetzt, ganz genau jetzt, der schönste Moment meines Urlaubs ist. Wahrscheinlich sogar der schönste Moment des ganzen Jahres; aber das will ich jetzt nicht näher ergründen, weil ich dazu an zu viele Momente denken müsste, die alles andere als schön waren, um einen Verglich anstellen zu können. Ich will einfach nur hier sitzen, meine Currywurst mit Pommes essen und mir die Mädchen anschauen.

Dann ist meine Schale leer, der schönste Moment ist vorbei und ich gehe zum Bahnhof zurück. Aber ich habe etwas erlebt, was wohl nur wenigen gelingt: Ich habe meinen schönsten Moment gehabt und dabei gewusst, dass es der schönste Moment ist. Niemals in Zukunft muss ich mich voll Wehmut daran zurück erinnern und mir dabei sagen, dass es mir früher einmal besser ging, dass mir das aber damals nicht klar war.

Daheim angekommen sehe ich zunächst den Grund, weshalb heute die Keller aufgeschlossen sein sollten: Mehrere Wagen einer Heizungsfirma stehen auf dem Gelände, und auf dem Rasen vor den Häusern sind Kreissägen, ein Kompressor und noch diverses anderes Zeug aufgebaut. Es gibt Lärm, Herumgerenne, Rohrgeschleppe ... wollen diese Leute in meinem Keller eine Heizung einbauen? Wozu? Und vor allem: Wo? Neben zwei Sätzen Winterreifen von Autos, die ich nicht mehr besitze, einem kaputten Herd, einem kaputten PC (der interessierte Kenner der Abenteuer des Bären wird sich erinnern), einem kaputten Fernseher, meiner Playmobil-Sammlung, einer riesig großen blauen Vase in orientalischem Design, in der sich zwei Eunuchen verstecken könnten, mehreren Kisten mit Weihnachtsdekoration und einigen zugeklebten Kartons lange vergessenen Inhalts ist dort so gut wie kein Platz.

Schon lenke ich meine Schritte auf einen der Herren zu, um mich zu erkundigen, aber dann sage ich mir: „Besser, ich frage gar nicht erst. Hinterher kriege ich eine Antwort, die ich verstehe, und dann habe ich schon wieder etwas, womit ich mich beschäftigen muss.“

Also grüße ich nur höflich im Vorbeigehen und kehre dann zurück in meine Wohnung, um nach dem Wohlergehen der Katzen zu sehen.


Montag, 1. September 2003, Abend

Das Katzenklo ist weiterhin unbenutzt, aber die Katzen stehen immerhin von allein auf und kommen mir entgegen.

Ich fülle jeden eine Viertelportion Futter in den Napf, aber Interesse am Fressen haben sie immer noch nicht.

Im Laufe des Abends schaffe ich es langsam, Stückchen für Stückchen, dass sie mir zumindest einige kleine Fleischbröckchen mit etwa Soße vom Finger lecken

Gegen Mitternacht gehe ich ins Bett. Mitten in einem Traum, in dem Currywürste, nabelfreie Mädchen und unpräzise Schuldgefühle eine Rolle spielen, wache ich auf, weil ich höre, wie eine Katzenpfote beharrlich in Katzenstreu scharrt. Ich stehe auf und gehe ins Bad.

Das Katzenklo wurde benutzt, und die Indizien deuten darauf hin, dass es sich um mehrere Benutzer mit einem gewissen Nachholbedarf gehandelt hat.

Nie zuvor hätte ich vermutet, dass ich einmal morgens um drei ein Katzenklo saubermachen und dabei gutgelaunt vor mich hin pfeifen würde.


Dienstag, 2. September 2003, Vor- und Nachmittag


Der Nahkampf vom Vortag geht in die nächste Runde, aber diesmal habe ich den Vorteil der besseren Strategie: Ich bringe die Katzen zunächst in den kleinen vorderen Flur, in dem es keine Verstecke und keine Möglichkeit, sich außer Reichweite meiner Arme aufzuhalten, gibt.

Dann füge ich dem Flur den Katzentransportkorb hinzu, und schließlich dem Katzentransportkorb die Katzen.

Ich fahre Richtung Dr. B., aber noch vor Erreichen des Roy-Black-Denkmals wende ich und fahre zurück: Natürlich habe ich die Halsbänder und Verpackungen noch daheim im Müll liegen.

Da die Katzen immer noch nicht richtig fressen und – soweit ich das erkennen kann – auch nicht trinken, werden beide nacheinander an den Tropf gehängt und bekommen Nährstoffe.

Inzwischen schaut sich Dr. B. die Packungsbeilage zu den Halsbändern an. Dort sind keine Stoffe verzeichnet, die eine Vergiftung auslösen könnten.

„Trotzdem sind das ganz schöne Hämmer“, sagt Dr. B. und zeigt mir eine Passage der Packungsbeilage, in der steht, man solle darauf achten, dass der Inhalt nicht in fließende Gewässer gelange. Das erscheint mir gar nicht so dramatisch: Nach meinem Kenntnisstand gelangen meine Katzen praktisch nie in fließende Gewässer.

Dr. B. fragt mich, ob ich in der Nähe von Eiben wohne. Das verneine ich entschieden und wir reden eine Weile aneinander vorbei, bis ich dahinter komme, dass es nicht um einen mir unbekannten Ort namens „Eiben“ geht, sondern um einen mir genau so unbekannten giftigen Baum namens „Eibe“. Dennoch kann ich seine Frage nicht beantworten: Ich könnte eine Eibe nicht einmal identifizieren, wenn man mich an eine nageln würde.

Wenn meine Katzen sich durch Eibenverzehrung vergiftet haben, kann man eh nichts dagegen unternehmen (außer, sie für den Rest ihres Lebens in der Wohnung zu halten, was aus meiner Sicht aber nicht in Frage kommt), aber gegen die potenzielle, wenn auch inzwischen eher unwahrscheinlich klingende Gefahr durch die Ungeziefer-Halsbänder kann man etwas tun: Dr. B. schreibt mir ein Rezept über eine Tinktur, die ich den Katzen ab und zu ins Fell massieren kann und die Ungeziefer abhält, den Katzen aber nicht schadet.

Wir machen einen neuen Termin für Freitag aus und ich fahre mit den beiden Katzen heim.

Sie verschlafen wieder den größten Teil des Tages auf dem Sofa, erwachen beide fast gleichzeitig und gehen einträchtig zur Küchentür. Ich folge ihnen auf dem Fuße, da ich denke, dass sie Hunger haben. Aber als sie sehen, dass ich ihnen meine Aufmerksamkeit zuwende, stehen sie wieder auf und führen mich zur Schlafzimmertür, vor der sie ein lautes Lamento anstimmen, weil die zu ist: Sie möchten viel lieber im Bett weiter schlafen.


Dienstag, 2. September 2003, Abend


Das Antike Theater hatte seinen DEUS EX MACHINA, die Planwagentrecks im Wilden Westen hatten ihre U.S. Kavallerie ... und ich habe Babsi, die in Zeiten größter Gefahr immer noch für ihren alten Bären da ist.

Babsi weiß, dass man die Waschmaschine gar nicht mit extremem Kraftaufwand nach vorne ziehen muss. Sie öffnet hier eine Klappe, entfernt dort ein loses Zwischenbrett: Schon kann man die Rückseite der Waschmaschine bequem erreichen.

Dort ist es knochentrocken. So wenig, wie ich mich vor Gericht mit Perry Mason anlegen würde, so wenig werde ich meinen Verdacht gegen eine Waschmaschine aufrecht erhalten, für die meine Ehefrau auf „Nicht schuldig“ plädiert.

Ich richte meinen Verdacht statt dessen auf die Wasserleitung unter dem Spülbecken; Babsi hingegen verdächtigt den Kühlschrank.

Nie und nimmer, erkläre ich, könne aus einem Kühlschrank so viel Wasser herauslaufen, wie ich aufgewischt habe, zumal sich der größte Teil des Wassers in Verbindung mit Hopfen, Malz und Braugerste nach wie vor im Inneren gut verschlossener Flaschen befinde. Oder in meinem Inneren. Oder zumindest vorübergehend in meinem Inneren gewesen sei und inzwischen ...

Babsi hat während meines Plädoyers mit wenigen gezielten Handgriffen die gesamte Rohrleitung unter dem Spülbecken freigelegt. Nicht ein einziges Wassertröpfchen ist zu sehen.

Mit vereinten Kräften trennen wir die Verbindung zwischen Kühl- und Gefrierschrank: Ein Sprühregen von Wasser ergießt sich über mich aus einem Reservoir, das sich unvermutet - zumindest von mir unvermutet - in einem Hohlraum zwischen den beiden Schränken abgelagert hat.

Das Leben mag ein langer, ruhiger Fluss sein, mein Kühlschrank hingegen ist ein munter sprudelnder Quell.

Allerdings nur, wenn man die Tür nicht richtig zumachen kann, weil innen zu viele Bierflaschen gestapelt sind. Na gut, das muss einem ja nur mal gesagt werden.

Kurz darauf befinden wir uns beim nächsten Ortstermin vor dem Drucker. Während ich über Kabel, Stecker und winzige Schräubchen berichte, hat Babsi sich bereits im PC bis zur Administrator-Ebene vorgearbeitet - ich wusste bisher nicht mal, dass es so eine Ebene in meinem PC gibt - ein Häkchen in ein Kästchen gesetzt, vor dem „Drucker freigeben“ steht, eine Taste gedrückt und der Drucker druckt.

Ich sinke vor Babsi auf die Knie und sage: „Mein Weib, ich werde alles tun, was in meinen Kräften steht, damit du mir immer wohl gesonnen bleibst.“

„Das werde ich“, sagt Babsi und legt mir tröstend die Hand auf den Kopf.

Für einen Augenblick scheint ein Engel der Romantik durch den Raum zu schweben und uns sanft mit den Spitzen seiner Flügel zu berühren ... aber er hat sich leider keinen Termin geben lassen, und jetzt ist es schon viertel nach acht und wir sehen uns gemeinsam die erste Folge von Twenty-four an.


Mittwoch, 3. September 2003


In der Frühe um 2.00 h wecken mich zwei hungrige Katzen, in dem sie auf meinem Bauch herumhopsen, ihre ausgefahrenen Krallen in die erreichbaren Teile meines Körpers schlagen und ihr Tun gleichzeitig wortreich kommentieren.

Ich kommentiere das ebenfalls wortreich, wenn auch etwas schleppend, stehe nichts desto trotz auf und fülle den beiden Rackern ihre Näpfe. Natürlich bin ich heilfroh, dass sie wieder ihren alten Hunger haben. Ehrlich gesagt, kenne ich keinen Grund, aus dem ich mich morgens um 2.00 h lieber wecken lassen würde. Aber das zeige ich den beiden besser nicht all zu deutlich.

Als ich mich wieder hinlege, denke ich, dass ich letztlich doch noch ganz gut davon gekommen bin: Die Lampenfassung, der Drucker und die Katzen funktionieren wieder und mein Urlaub ist noch nicht mal zu Ende.


Donnerstag, 4. September 2003

Ich bringe die Katzen zum Untersuchungstermin zu Dr. B.

Unsere einhellige Meinung: Sie sind wieder kerngesund und gehören eigentlich gar nicht in eine Arztpraxis. Die Katzen sind der selben Meinung.

Auf der Rückfahrt fällt mir auf, dass der Zeiger meines Tachometers sich nicht mehr bewegt.

Ich entschließe mich, das nicht zur Kenntnis zu nehmen. Vielleicht repariert er sich ja von selbst.


Freitag, 5. September 2003

Ich will mir Enterprise aufzeichnen, damit ich mir gleichzeitig Twenty-four ansehen kann. Mein Videorecorder zeigt nur eine flimmernde Fläche schwarz/weißer Schlieren.

Zum Glück weiß ich ja, dass er trotzdem aufnimmt. Ich sehe mir Twenty-four an und möchte dann anschließend Enterprise sehen, aber der Recorder hat nur 60 Minuten schwarz/weiße Schlieren aufgenommen.

Meine ohnehin eher geringe Hoffnung auf Selbstreparatur des Tachometers verflüchtigt sich.


Samstag, 6. September
 
Nichts. Mir passiert nichts! Aber vermutlich weiß ich einfach nur noch nicht, dass mir etwas passiert ist und werde noch auf die Folgen aufmerksam gemacht.

Jedenfalls verbringe ich in glücklicher Unkenntnis den Vormittag damit, bei den Vorbereitungen für das Dorffest zu helfen, den Nachmittag und Abend, dort als Landsknecht beeindruckend herumzustehen.


Sonntag, 7. September

Mit Babsi, Randolf (dem besten Chef von Allen) und seiner Freundin Susi spiele ich den ganzen Tag Die Fürsten von Florenz, Carcassonne samt der neuen Schweine-Erweiterung und Minotaurus (Arbeitstitel eines noch unveröffentlichten, sehr vielversprechenden Prototyps von Roland Hülsmann): So hätte der ganze Urlaub sein müssen!

Leider komme ich, nachdem meine Besucher weg sind und bevor Twenty-four anfängt, noch auf den unseligen Gedanken, mir einen neuen Treiber für meine Grafikkarte herunter zu laden und zu installieren, weil ich seit meinem ebenfalls unseligen Gedanken, an einem Beta-Test für Barbaren & Handelsherren teilzunehmen, nur noch schwarze Rechtecke statt der Programm-Symbole auf dem Desktop habe und keine Spiele mit 3-D-Grafik mehr spielen kann.

Aber das ist schon wieder eine ganz andere Geschichte.

 (Ende dieser Episode aus dem Leben des Bären)


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